Sonnenblumenfelder auf dem Weg nach Cantillana & die Ruinen von Italica

Vorbei an riesigen und kräftig gelb blühenden Sonnenblumenfeldern geht es Richtung Cantillana. Unterwegs sehen wir immer wieder große Storchennester, die sich größtenteils auf Kirchtürmen, teils aber auch auf Strom- und Funkmasten befinden. Ich bin fasziniert von diesen großen Vögeln und freue mich jeden Mal, wenn ich irgendwo ein Nest entdecke, sie klappern höre oder mit dem Fernglas beobachten kann.

Cantillana stellt sich als süßes kleines Nest heraus, zwar wenig spektakulär, aber es gibt offensichtlich alles was man braucht. Die von Angel angekündigten Seen liegen leider auch weiter entfernt, als „Basiscamp“ also eher ungeeignet.

So richten wir uns erst mal in der Nähe von ihm, unter der Brücke am Fluss ein, denn dort ist es zumindest  schattig. Davon abgesehen, dass Autos über die Brücke fahren ist dieser Platz eigentlich recht idyllisch. Zumindest nach unserer Säuberungsaktion mit einem großen vollen Müllsack. Wilde Oleander blühen am Flussufer und der dort wachsende Eukalyptus füttert unseren Hobo (Holzofen) und kocht uns leckeres Essen. Immer wieder kommen Reiter mit ihren Pferden vorbei, die gibt es hier in der Gegend unzählig. Ein schönes Bild wie sie durch den Fluss traben.

Von unserem „Brückendasein“ haben wir dann aber nach ein paar Tagen genug, die Gegend haben wir etwas erkundet und Angel, der wegen seines Beins für die nächsten Wochen wohl noch ans Bett gefesselt ist, haben wir täglich einen Krankenbesuch abgestattet. Mittlerweile kennen wir seine ganze Familie, samt etlichen Freunden & Verwandten. Und die spanische Königsfamilie, die aufgrund eines Feiertags zu Ehren des spanischen Militärs unentwegt im TV erscheint, die kennen wir jetzt auch.

Nachdem wir mit Obst, T-Shirts und Wasser von Angels family versorgt werden brechen wir auf. Grob Richtung Huelva, nahe Portugal, alles Weitere wird sich ergeben. Und so kommt es bereits einige Kilometer weiter, dass Mölli kurzerhand das Lenkrad rum reißt, als er auf einem Schild „Italica“ liest. Wir hatten bereits beide davon im Reiseführer gelesen und es hörte sich spannend an. Da der Ort bislang aber nicht auf unserer Route lag, war dies jetzt der perfekte Zeitpunkt.

Italica ist eine historische römische Ausgrabungsstätte in Santiponce, mit einem der 3. größten römischen Amphitheater (206 v. Chr.). Glücklicherweise hatte die „Anlage“ noch knapp 3 Stunden geöffnet und heute zudem kostenlosen Eintritt. Es war wirklich sehr beeindruckend- die gut erhaltenen Strukturen und Mauern gaben einem eine Ahnung, was hier früher einmal passiert sein musste. Vermutlich irgendwelche Wassergräben mit wilden Tieren (?) über die Holzbalken gelegt wurden befanden sich in Mitten des Amphitheaters. Enorm spannend war es auch sich vorzustellen, wie sich einst im selben Raum Gladiatoren auf ihren Kampf um Leben und Tod vorbereiteten.

Auf dem riesigen Areal, das sich auch aktuell noch immer mit Ausgrabungen beschäftigt, beeindruckten mich zudem die unzähligen Mosaikböden jeglicher Formen und Farben, welche damals  in akribischer Handarbeit erstellt und später auch restauriert bzw. freigelegt  wurden.

Italica – ein wirklich sehenswerter Ort!

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