… zwischen Umzugskarton, schmierigen Händen & TV-Angeboten…

Der Ein oder Andere mag sich vielleicht fragen, weshalb wir noch immer hier sind und was wir denn so treiben bzw. was wir im letzten halben Jahr so gemacht haben, daher mal ein kurzes Resümee bzw. Update…

Alsoooo… Es ist viel passiert… Eine Auswanderung ist dann eben doch etwas anderes, als wenn man vor hat, nach einer begrenzten Zeit wieder nach Hause zu kommen… Aber da dies nun ja mal nicht geplant ist, galt es nun, nicht nur sämtliche organisatorischen Dinge zu erledigen, sondern auch unseren gesamten Hausstand aufzulösen…

Organisatorisch gibt es so Einiges zu erledigen, bevor man sich aus Deutschland davon machen kann. Neben Kündigungen von Arbeit, GEZ, diversen Verträgen, Wohnungsauflösung, Beantragung von neuen Unterlagen wie Reisepaß, internationalem Führerschein, Kreditkarten, hatten wir noch diverse Termine auf Ämtern wie z.B. der Rentenanstalt, Krankenkasse, Arbeitsamt, Versicherung, Zulassungsstelle, der Bank und letztendlich noch auf dem Rathaus bzw. Landratsamt, um uns aus Deutschland abzumelden.

Diese ganze Abwicklung war für uns anfangs ein echt übler Gedanke, den wir vor uns herschoben, stellte sich aber eigentlich als gar nicht so schlimm heraus, da wir uns Zeit gelassen haben und Schritt für Schritt alles erledigt haben.

Was sich als viel größeres Problem darstellte war, unser Hab und Gut loszukriegen. „Was nicht in unseren Unimog passt, ist zu viel“, das war das einzig Klare. Mit diesem Gedanken machten wir uns daran auszumisten, zu sortieren, zu verkaufen (Flohmärkte/Internet) und zu verschenken. Die Möbel aus unserer Wohnung wurden glücklicherweise größtenteils von unseren Nachmietern übernommen, aber die Internetverkäufe bzw. die Interessenten raubten uns öfters fast den letzten Nerv. Aber das gehört wohl auch dazu. Denn wäre alles so einfach, würden sicherlich noch vielmehr Menschen auswandern. Jedenfalls erlangten wir mit jedem Verkauf ein Stückchen mehr Freiheit und kamen unserem Traum immer näher. Unsere Ebay-Anzeigen erweckten auch ziemlich schnell das Interesse der Medien. Unser Anzeigentext enthielt das Wort „Auswanderung“, was wohl bei diversen Redaktionen Alarm auslöst und so kam es, dass uns ungefähr 5 Agenturen anschrieben, eine sogar anrief, um zu fragen, ob wir nicht an einer „Kooperation“ interessiert wären. In einem Antwortschreiben teilten wir unmissverständlich mit, dass wir seit Jahren keinen Fernsehen mehr hätten und wir genau solchen Strukturen zukünftig gerne entfliehen würden. Die Reaktion einer Redakteurin fand ich sogar sehr nett: „Liebe Auswanderer, ich wünsche Ihnen eine großartige Reise um die Welt und zu sich selbst. Vielleicht werde ich es Ihnen irgendwann gleichtun. 😊 Ich bin sicher, dass Sie das Richtige tun. Von Herzen alles Gute!“

Neben all diesen Dingen ging es teilweise schon ans Verabschieden, da wir ab Juni ja bereits nach Thüringen gehen wollten, um uns dann voll und ganz unserem GREMLIN zu widmen. Wer mehr über unseren Abschied lesen möchte bitte hier klicken.

Und dann galt es nun noch die letzten Dinge am Unimog zu erledigen. Und obwohl er nach Außen hin aussah, als ob bereits alles dran ist was dran sein sollte, gab es noch eine ziiiiiiiemlich lange To-do-Liste abzuarbeiten. Es ist auch hier ein großer Unterschied, ob man damit und darin ein paar Wochen Urlaub macht, oder ob diese ca. 3 Quadratmeter das zukünftige Zuhause sein sollen, in dem man auf unabsehbare Zeit leben wird. Folgendes gab es noch zu tun:

Ausbau Küche

Solaranlage inkl. Elektronik

Einbau der Dachluke

PVC-Bodenbelag

Außensteckdose CEE-Stecker

Dach streichen

Dachboxen

Wendegetriebe für Seilwinde

Motorhaubenabdeckung

neue Rückfahrkamera

neue Auspuffanlage

Wasserfilteranlage verbauen

Deckenverkleidung inkl. Abschlussleisten

Musikanlage verbauen

Zudem gab es auch noch einige nützliche Dinge zu besorgen und wie sagt Mölli immer „hier muss man zuerst Hausaufgaben machen“. Bei uns läuft das immer folgendermaßen ab: Wir stellen einen Bedarf fest, informieren uns im Internet, lesen Bewertungen, schauen evtl. Youtube-Videos dazu, vergleichen Preise und kaufen meist im preislichen Mittelfeld, da wir weder Chinamüll möchten, noch High-End-Produkte brauchen. Diese Vorgehensweise ist zwar relativ zeitintensiv, aber wir sind damit seither gut gefahren. Wir benötigten neben unseren ganzen Elektronikkomponenten noch viele andere Dinge wie z.B. eine Wasserfilteranlage, eine neue Rückfahrkamera, da unsere alte aus heiterem Himmel leider plötzlich das zeitliche segnete,…

Und zwischendrin musste dann immer wieder was an unseren beiden Motorrädern gemacht werden, da wir unsere Roxy, welche mit auf Reisen kommt, reisetauglich und die Andere verkaufsbereit machen wollten.

Dass wir uns ca. ein halbes Jahr Zeit lassen, um diese Dinge in aller Ruhe zu erledigen, das stand für uns von Anfang an fest. Wir wollten nämlich eins nach dem anderen erledigen, ohne am Ende gestresst oder zerstritten zu sein und was uns sehr wichtig war, zwischendrin immer Zeit für unsere Freunde zu haben und noch einige Festivals besuchen zu können. Und Dresden zu besuchen!

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